Dienstag, 11. September 2012

P-Weg-Marathon


Wir waren auf einer Geburtstagsfeier unserer langjährigen Bekannten in Wickede-Wiehagen eingeladen. Bei einem netten Gespräch an einem Stehtisch stellte sich mein Tischnachbar Thorsten als begeisterter Biker vor. Prima, da hatten sich die Richtigen gefunden. Die nächsten Stunden standen Rahmen, Reifen und Rolle im Mittelpunkt unseres Gespräches. Ja und dann fiel das Zauberwort P-Weg, wovon ich vorher ( schäm ) noch nie etwas gehört hatte.

Wir blieben in der nächsten Zeit locker über email und Telefon in Verbindung und dann kam die Nacht der Anmeldung. Du muss dich kurz nach Mitternacht anmelden sonst sind alle 1000 Startplätze weg. Klar, ich verzichte auf meinen Schlaf um mich für einen MTB-Marathon anzumelden, so ein Quatsch und 1000 Plätze innerhalb weniger Stunden ist doch lachhaft. Am nächsten Morgen um 7:00 Uhr eingelogt und angemeldet: Tut uns leid alle Startplätze sind weg und Sie stehen auf einer Nachrückliste. Wahnsinn, es stimmte doch und dies machte mich neugierig und ich hoffte auf den ersehnten Nachrückplatz. Einige Wochen später dann die Mail das ich starten konnte. Kohle überwiesen und mit meinem neunen Bikefreund telefoniert das ich mitfahren würde.

Samstag den 08.09.2012 zuerst nochmal nach Wickede zu den Bekannten, dort gegrillt -hmmm lecker- und abends weiter nach Plettenberg ins Hotel Battenfeld
Mein Zimmer
Hotel Battenfeld
in dem sich schon einige P-Wegler einquartiert hatten. Nocht einige Bierchen und nette Gespräche und dann ab ins Bettchen. Am nächsten Morgen ( was für ein wundervoller Morgen ) 

Blick auf den Parkplatz

ruhig gefrühstückt und dann zu Fuss die Startnummer abgeholt. Und hier die erste Überraschung, während in Belgien schon 1 Stunde vor dem Start kein Parkplatz mehr zu bekommen ist und lange Schlangen an der Startnummernausgabe stehen, keine Hektik, freie Parkplätze, klasse Organisation.
vor der Startausgabe


Mit dem Starterkit zurück zum Hotel und dann wenig später mit dem Radel zum Start gerollt. Noch ein paar Worte mit Thorsten gewechselt und schon ging es auf die Strecke.
Starterkit

Startnummer


Dann mit vielen,vielen Zuschauern raus aus dem Ort in den ersten Anstieg. Nach einer rasanten Abfahrt dann nochmals steil hinauf und überall Menschen die einen anfeuern. Dies gibt es ebenfalls bei den Rennen in den Ardennen kaum, naja die Strecken dort sind auch einsamer.
Start von meiner Warte aus
herrlicher Ausblick
Oben am Berg wurde mit Kuhglocken und einem riesigen aufblasbaren Bären die Bergwertung abgenommen. Und dort auch wieder begeisterte Menschen die auch die hinteren Fahrer - und da bin ich immer - anfeuern. Weiter ging es auf und ab mit solchen herrlichen Ausblicken die ich sehr genossen habe. Die Verpflegungsstellen - es waren glaube ich acht Stück auf der Langstrecke - waren mit unzähligen Freiwilligen besetzt die einem nicht nur Wasser, Iso und Cola reichten, sondern einen auch noch begeistert anfeuern. Wo bekommt man soviele freiwillige Helfer her, unglaublich.

und noch einer
Dann noch eine Fahrt nach ca. 35 km über eine aufgebaute "Bühne" mit Ansage der Fahrer und Volksfeststimmung. Sowas habe ich noch nie erlebt. Und überall an der Strecke, selbst im Wald an steilen Anstiegen Zuschauer mit LaOla-Wellen Hupen, Fanfaren und was weiß ich noch alles . Auch die Anzahl der Feuerwehrautos war beeindruckend und auch die Männer vor den Fahrzeugen hatten ihren Spass. Bei der Vorbeifahrt an einem Garten wurde mir doch tatsächlich eine Grillwurst angeboten, die ich aber dankend abgelehnt habe.
Da ich immer am Ende des Feldes unterwegs bin, habe ich kaum andere Biker auf der Strecke gesehen, Hier mal einer vor mir, den ich dann irgendwann überholt habe.
gleich hab ich dich

Ab Kilometer 50 dann die ersten Krämpfe, ja obwohl der optimalen Verpflegung hatte ich viel zu wenig getrunken. Ab da war es eine echte Quälerei, immer wieder runter vom Rad einige Meter geschoben, wieder rauf, der nächste Krampf und wieder laufen, echt ätzend. Dann zum Abschluss noch ein schöner Singletrail runter nach Plattenberg um nach 6 Stunden und 22 Minuten in einer unvergesslichen Durchfahrt durch den Ort die Ziellinie zu überqueren. Medaille, Finisher-T-Shirt und ein kaltes Krombacher kamen dann noch oben drauf !

Fazit: Ein Vergleich fällt mir schwer, weil die Bike-Reviere nicht vergleichbar sind. Fahrtechnisch nicht annähernd so anspruchsvoll wie die Ardennen, fast ausschließlich Waldautobahnen und auch viel Asphalt. Aber auf der anderen Seite so viielllleee begeisterte Zuschauer, tolle familiäre Atmosphäre, perfekte Oganisation.

Ich freu mich jetzt schon auf den P-Weg 2013 !!

Joe ( Johannes ) Smets


1 Kommentar:

  1. Hallo Joe
    Du hast Recht die Strecke ist technisch nicht so doll aber das machen die knappen 2600Hm wieder gut.Ich hab dieses Jahr zwar ne bessere Zeit gefahren aber gelitten, Schmerzen, Krämpfe,mein Kumpel 8Min schneller...!!( !Und ich habe mir gesagt nie mehr!!! (o.k hab ich 2011 auch gesagt) ;-) Klasse Bericht der das Rennen gut beschreibt.
    Ob ich mich auf 2013 freue ? Naja die Schmerzen
    sind noch nicht vergessen!!
    Gruß
    Thorsten

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